
Digitale Workshops mit Zoom und Miro
Als Corona in unser Leben fegte, wurden wir alle „schockdigitalisiert“, so wie „schockgefrostet“ nur eben in digital. Homeoffice – früher oftmals ungern genehmigt – war plötzlich kein Problem mehr, wurde sogar zum guten Ton. Inlands-Businessflüge zur nächsten großen Konferenz kommen uns nach 16 Monaten Zoom und Teams und Skype so überflüssig vor wie Telefonzellen. Und die Erkenntnis, dass jedes zweite Meeting auch einfach eine E-Mail hätte sein können, ist ein ernsthafter Facepalm-Moment.
Trotzdem haben auch wir als Werbeagentur uns damals, letzten Frühling, ein paar Wochen recht schwer getan, uns Workshops in digitaler Form vorzustellen. Workshops mit ihrem Post-it-Chaos an der Wand, den Kreativ-Modulen mit Knete oder Puzzles, den Häppchen in der Pause. Workshops leben vom Austausch, vom Augenkontakt, vom Miteinander. Vom Lifehack, wie Post-its abgerissen werden ohne sie nach oben zu biegen. Kennen Sie noch nicht? Dann gucken Sie mal hier.
Zögerlich haben wir also den ersten geplanten Workshop von März in den Mai geschoben in der Hoffnung, dass es dann wieder geht. Ging aber nicht. Ging so gar nicht. Irgendwann war dann klar: Wir müssen Workshops neu denken.
Schnell stand fest: Als Basis brauchen wir einen Raum, in dem wir uns austauschen können. Einen Raum, der gut moderiert werden kann, der uns die Möglichkeit des Screensharings gibt und der solide viele Personen fassen kann. Wir haben uns damals entschieden, diesen Raum in Zoom aufzumachen, da wir das Tool schon kannten und gerne nutzten. Da wir die Whiteboard-Funktion von Zoom allerdings nicht überzeugend genug fanden, haben wir uns zusätzlich nach einem digitalen Whiteboard umgeschaut.
Nach ein paar Tagen Testen und Ausprobieren waren wir von Miro überzeugt. Miro ist eine Online-Plattform, auf der viele Personen in Echtzeit zusammen arbeiten können. Dabei eignet sich das Tool sowohl für agiles Projektmanagement, strategische Planung oder aber Brainstormings und kollaborative Workshop-Elemente. Das Erstellen eines Boards ist schnell und intuitiv möglich und dank der Unendlichkeit in alle Richtungen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Miro bietet viele verschiedene vorgefertigte Templates, z. B. für Icebreaker-Module, die Erstellung von User-Personas oder aber die klassische „Post-it-Wand“. Zusätzlich ist das Erstellen eigener Module und Templates recht einfach.
Bei uns in der Werbeagentur sind Kunden-Workshops in der Regel individuell und keine Schubladen-Lösungen. Dennoch gibt es fast immer einen Mix aus interaktiven Elementen und vorbereiteten Folien, die wir präsentieren. Und dazwischen natürlich Kekse, Häppchen oder Wraps – so wie es sich für einen guten Workshop gehört.
Nachdem wir unser Workshop-Konzept digitalisiert hatten, sah es vor einem Jahr dann so aus: Wir haben uns mit allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen in Zoom getroffen und den Raum dort für die Präsentation der vorbereiteten Folien genutzt. Dazwischen sind wir immer wieder für die interaktiven Elemente rüber zu Miro gewechselt. Wir waren aufgeregt und hatten Schmetterlinge im Bauch; in etwa so wie damals beim allerersten Kundentermin. Waren wir doch abhängig von der Technik, der Internetleitung, dem technischen Verständnis aller Teilnehmenden – und komplett nicht in der Lage, in den Gesichtern der Anderen frühzeitig Unverständnis oder Langeweile zu erkennen. Es hat dann zum Glück alles ganz wunderbar geklappt und insbesondere Miro hat uns so überzeugt, dass wir es seitdem auch schon in unsere Präsenz-Workshops integriert haben.


Hätten wir wirklich Zoom gebraucht? Vielleicht nicht, auch innerhalb von Miro können wir Charts und ganze Präsentationen einbinden sowie einen Video-Chat öffnen, zumindest in der kostenpflichtigen Version. Aber, genau wie das Aufstehen und zur Wand gehen im Präsenz-Workshop es tut, so hat der Wechsel von Zoom zu Miro für einen kleinen Übergang gesorgt und allen geholfen, sich auf den neuen Workshop-Teil einzulassen.
Ein paar Tipps damit der Workshop mit Miro erfolgreich wird:
- Es lohnt sich in der Tat, die Gratis-Version links liegenzulassen und direkt eine kostenpflichtige Variante in Erwägung zu ziehen. Die Funktionen und auch die Rechte-Verteilung sind in der Gratis-Version mittlerweile sehr eingeschränkt.
- Machen Sie sich vor Ihrem ersten eigenen Workshop ausführlich mit allen Funktionen vertraut. Miro bietet viele gute Einführungsvideos (z. B. „Running Online-Workshops mit Miro“) und regelmäßig kostenfreie Webinare an.
- Ist das erste Modul angelegt, kann das Board dupliziert werden. Schicken Sie allen Teilnehmenden schon vor dem Workshop die Einladung zu diesem Test-Board und packen Sie auch einen Link zu einem Erklärvideo dazu. So haben alle die Chance, sich bereits vorher mit der Technik vertraut zu machen.
- Kalkulieren Sie in Ihre Workshop-Agenda dennoch zehn Minuten für technische Schwierigkeiten ein – irgendjemand hat doch immer Probleme mit Technik, Internet oder Verständnis.
- Sie möchten trotzdem nicht auf Knete und Kekse verzichten? Kein Problem, schicken Sie einfach im Vorfeld kleine Päckchen an alle Teilnehmenden raus.
Sie haben Interesse am Workshop-Angebot der alle freiheit Werbeagentur? Sprechen Sie uns gerne an, den Kontakt finden Sie im Footer.