
SEO und SEA – wo liegt der Unterschied?
Stellen Sie sich mal Folgendes vor: Sie planen einen Wanderurlaub und brauchen dafür dringend noch passende Wanderschuhe. Wie gehen Sie vor? Wir haben da so eine Vermutung, wo Sie sich erkundigen. Eine 2020 in Deutschland durchgeführte Umfrage hat gezeigt, dass 72,5 % der Befragten im Internet suchen, wenn sie sich über etwas näher informieren möchten. Na, haben wir Sie erwischt?
So oder so: Alle, die die Google-Suche oder eine andere Suchmaschine nutzen, werden mit SEA und SEO konfrontiert. Auch Sie, auf Ihrer Suche nach Wanderschuhen. Aber was macht SEO und SEA eigentlich aus, wo liegt der Unterschied und gibt es auch Gemeinsamkeiten? Das klären wir in diesem Fachbeitrag.
Was ist SEO?
SEO steht für „Search Engine Optimization“, also „Suchmaschinenoptimierung“. Heißt: Man optimiert eine Website so, dass sie für relevante Suchanfragen möglichst weit oben in den organischen (also nicht bezahlten) Suchergebnissen der Suchmaschinen erscheint. Das Optimum: Seite 1, Platz 1 – der Traum eines jeden Suchmaschinenoptimierers. Bis dahin kann es aber ein weiter Weg sein. Denn damit eine Seite in den Suchergebnissen gut rankt, müssen im Rahmen der Onpage-Optimierung unter anderem Website-Inhalt und -Technik optimiert werden. Zudem ist die Offpage-Optimierung wichtig, also zum Beispiel dass hochwertige Websites auf die eigene Seite verlinken. Durch den Google Crawler werden Seiteninhalte dann nach bestimmten Kriterien analysiert und in einem Suchindex abgelegt. Erst wenn das geschehen ist, können die Inhalte beziehungsweise Websites auch in den organischen Suchergebnissen gefunden werden.
Welche Ranking-Faktoren entscheiden über die Positionierung in den organischen Suchergebnissen?
Je weiter oben eine Seite in den organischen Suchergebnissen erscheint, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie angeklickt wird. Eine Analyse von SISTRIX zeigt, dass allein 59,59 % aller organischen Klicks auf Position 1 erfolgen. Aber wie landet eine Seite dort? Dafür sind unter anderem folgende Kriterien entscheidend:
- Inhalte, die nutzerorientiert verfasst sind und kontinuierlich überarbeitet werden
- Website-Technik (Ladezeit etc.)
- Usability (Benutzerfreundlichkeit der Seite)
- Keyword-Strategie (basierend auf der Keyword-Recherche)
- Links auf interne und externe Websites sowie Backlinks
- Interaktionen der Website-Besucher (zum Beispiel in Form von Klicken auf Links)
Wer hier punktet und besser als die Konkurrenz abschneidet, kann sich über ein Top-Ranking freuen.
Und was ist SEA?
SEA ist die Kurzform für „Search Engine Advertising“, bezeichnet also die Suchmaschinenwerbung. Die begegnet Usern zum Beispiel oben in den Google-Suchergebnissen. Um bei Google bezahlte Anzeigen zu entwickeln und zu schalten, nutzt man das Werbesystem Google Ads. Hier ist ziemlich viel möglich, von der Keywordrecherche über die Gestaltung verschiedener Anzeigenformate bis hin zu deren genauer Auswertung.
So viele Möglichkeiten bietet Suchmaschinenwerbung
Wenn Sie in den Google SERPs (Abkürzung für „Search Engine Result Page“, Suchergebnisseite) möglichst schnell weit oben erscheinen wollen, hilft Ihnen SEA. Also auf zu Google Ads! Hier haben Sie die Qual der Wahl, denn es gibt diverse Kampagnentypen, zum Beispiel:
- Shopping-Kampagnen (= Produktanzeigen mit Bild, Preis und weiteren Informationen ganz oben in den Google SERPs)
- Suchkampagnen (= Textanzeigen in den SERPs oberhalb der organischen Suchergebnisse, aber – falls vorhanden – unter den Shopping-Kampagnen)
- Displaykampagnen (= Bildanzeigen auf Websites und in Apps)
- Videokampagnen (= Videoanzeigen, die bei YouTube vor oder während eines Videos laufen)
- App-Kampagnen (= Anzeigen für eine App, die beispielsweise in der Google-Suche oder auf YouTube erscheinen)
Je nachdem, was beworben werden soll, bieten sich bestimmte Kampagnen natürlich besonders an. Auf der Suche nach den passenden Wanderschuhen für Ihren Wanderurlaub werden Ihnen nicht nur Shopping- und Suchkampagnen begegnen. Sie werden vermutlich auch auf Websites Werbeanzeigen zu diesem Thema finden. Und bevor Sie sich bei YouTube einen Bericht über die besten Wanderstrecken in Österreich anschauen können, sehen Sie erst einmal ein Video zum Wandersportsortiment eines Schuhherstellers. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sich für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung nicht jedes Kampagnenformat unbedingt eignet. Beispielsweise hat unsere Werbeagentur in der Vergangenheit für die Personalgewinnung eine Displaykampagne empfohlen und für den Vertrieb eines Grills Videokampagnen geschaltet. Das Ziel bei Videokampagnen: Umsatz beziehungsweise Leads (= qualitativ hochwertige Kontakte mit Interessenten). Video- und Displaykampagnen können aber zum Beispiel auch genutzt werden, um die Markenbekanntheit und die Kaufbereitschaft sowie die Reichweite zu steigern. Letztere wird dank Googles Suchnetzwerk-Partnern zusätzlich vergrößert. So können Google-Suchanzeigen und -Einträge auf Hunderten Partner- und Google-eigenen Websites veröffentlicht werden. So viel Reichweite für so wenig Geld gibt es zugegebenermaßen sonst nirgends.
Microsoft Advertising vs. Google Ads
Neben Google Ads kann man auch Microsoft Advertising nutzen, um SEA zu betreiben. Ads erscheinen dann bei den Suchmaschinen Bing, Yahoo! und DuckDuckGo. Richtig, die haben natürlich alle einen deutlich geringeren Marktanteil als Google. Dennoch werden sie von vielen genutzt. Und sie lohnen sich für Werbetreibende: Bei Microsoft Advertising benötigen sie in der Regel ein niedrigeres Budget als bei Google Ads und haben häufig höhere Klickraten. Ob die Nutzung von Microsoft Advertising sinnvoll ist, hängt am Ende immer auch von der jeweiligen Zielgruppe und den Zielen ab.
Übrigens: Kosten für Ads entstehen nur, wenn ein User eine Anzeige auch wirklich anklickt. Dabei hat jedes Keyword einen individuellen Klickpreis (Cost-per-Click, kurz: CPC).