Eine Ode an gutes Texten.

Texten können doch eigentlich alle ein bisschen, oder? Mal ehrlich, wie schwer kann das schon sein? Den meisten, die professionell mit Wörtern arbeiten, ist diese Aussage schon einmal untergekommen. Wir als Werbeagentur wissen natürlich, dass das so nicht stehenbleiben kann und möchten damit heute einfach mal eine Ode an gutes Texten loswerden.

Sechs goldene Regeln für gutes Texten:

1. Korrekte Orthographie und Grammatik sind Pflicht, nicht Kür.

Mal ganz abgesehen davon, dass ein Text voller Rechtschreibfehler unprofessionell wirkt, behindern und verändern Vertipper und falsche Zeichensetzung auch die Lesbarkeit. Ein Beispiel:

  • Sebastian Kurz, Kanzler.
  • Sebastian. Kurz Kanzler.

 

2. Nicht mehr als 20 Wörter pro Satz.

Insbesondere online bringt der Lesende oft eine geringe Aufmerksamkeitsspanne mit. Der Text muss daher einfach zu erfassen sein. Mehr als 20 Wörter pro Satz behindern dabei die Lesbarkeit.

3. Keine verschachtelten Kommasätze.

Wir lieben Kommas, besonders korrekt eingesetzt, doch wir als Werbeagentur finden: Sie sollten wie Salz dosiert werden. Zu viele auf einmal, so wie wir es in diesem, zugegebenermaßen auch recht langen, Satz demonstrieren, sollten unbedingt verhindert werden, denn sonst verliert ein Text, auch ein besonders guter, einfach an Lesbarkeit.

4. Vermeiden Sie Passivkonstruktionen und Substantive, die auf „-eit“ und „-ung“ enden.

Passivkonstruktionen sind hilfreich, insbesondere in Zeiten des genderneutralen Textens. Wer schreibt „das Buch wurde begeistert aufgenommen“ spart sich die Leserinnen und Leser, die das Buch begeistert hat. Dennoch machen passive Verben einen Text träge. Dasselbe gilt übrigens für sperrige Substantive, die auf „-ung“ oder „-eit“ enden. Aktive Sätze mit Verben sorgen für einen schnelleren Lesefluss.

5. Emojis ersetzen keine Wörter.

Wenn Emojis eingesetzt werden, z. B. in Social-Media-Texten, stehen sie nach einem Satzzeichen am Ende eines Satzes. Niemals ein Emoji anstelle eines Wortes verwenden, dies behindert den Lesefluss. Außerdem: Nicht alle Leser und Leserinnen deuten ein Emoji unbedingt gleich. 🍑 🍆 😉

6. Anglizismen & Co.

Nicht immer passen Anglizismen, doch viele englische Wörter haben es mittlerweile übersetzungslos in die deutsche Sprache geschafft. Während Social Media als komplett englisches Wort z. B. ohne Bindestrich in einem deutschen Satz stehen kann, brauchen wir jedoch einen Bindestrich, sobald ein deutsches und ein englisches Wort aufeinandertreffen: Social-Media-Planung.

Das sind sicher die häufigsten handfesten Tipps, die unsere Texterinnen dieser Tage weitergeben – und vermutlich den meisten von Ihnen bereits geläufig. Darum möchten wir Ihnen zusätzlich diese Fakten verraten, die Sie vielleicht noch nicht über das Texten wussten.

Je weniger Wörter, desto schwieriger.

Vielleicht logisch. Aber 3.000 Zeichen für einen PR-Text erfordern zwar Arbeit und Recherche, gehen aber meist locker von der Hand. 90 Zeichen für eine Google-Anzeige müssen genau getroffen werden. Und bei einer Headline, einem Claim oder gar einem Naming wiegt im Zweifelsfall das einzelne Wort Gold.

Treffsichere Tonalität.

Als Werbetexter:in ist es nicht wichtig, dass du einen unverwechselbaren Ton hast – du musst vor allem den Ton deiner Kundschaft genau treffen. Und da schreibt ein Traditionshersteller von Profi-Bautenfarben nun mal anders als ein progressives Start-up. Wir denken gerne an das kleine Pinselchen von Mircorsoft Word, wenn wir für eine Marke bzw. ein Unternehmen schreiben und adaptieren im Geiste die individuelle Tonalität.

Wörter oder Worte?

Entgegen landläufiger Meinung, handelt es sich hier nicht um Synonyme. Von „Wörtern“ sprechen wir, wenn wir die kleinste sprachliche Einheit eines Satzes meinen oder eine Auflistung von Wörtern, die keinen Sinnzusammenhang eingehen. Sobald Wörter in einem Kontext miteinander stehen, wie es zum Beispiel in einem gesprochenen Satz oder einer Redewendung der Fall ist, werden sie zu Worten.

  • Sie kann schon fünf Wörter sprechen.
  • Seine Worte fielen auf taube Ohren.

 

Die deutsche Sprache lebt.

Unsere Sprache ist kein festes Konstrukt, sondern verändert sich ständig. Wenn z. B. viele Leute immer wieder denselben Fehler machen, dann kann dieser Fehler unter Umständen zur Regel werden und es in den Duden schaffen. Das aus dem Englischen übernommene „Deppen-Apostroph“ ist so ein Fall. Da immer mehr Läden sich „Ecki’s Grillbude“ und „Manni’s Dönereck“ nannten, ist im Falle von Eigennamen der Apostroph bei Genitivkennzeichnungen mittlerweile nicht mehr falsch.

Den Duden kann man anrufen.

In besonders kniffligen Fällen von Grammatik und Co. greifen auch unsere Texterinnen gelegentlich zum Hörer. Unter 0900 1 870098 ist von Montag bis Freitag, 9–17 Uhr die Sprachberatung der Duden-Redaktion zu erreichen. Aber Achtung, der Service lässt sich mit 1,99 €/Minute teuer bezahlen.

Als Werbeagentur mit Kundenschwerpunkt im B2B-Bereich halten wir für unsere schreibenden Mitarbeiterinnen nochmal ganz eigene Herausforderungen bereit. Bei Wörtern wie Muffelkühlleitung, Zerspanung, Klötzchen-Dumpbox, Infrarot-Reflex-Formel, sahnig-flutschige Konsistenz, Anderson-Kaskadenimpaktoren, aerodynamische Partikelgrößenverteilung und Co. kann oft auch der Duden nicht mehr weiterhelfen.

Wie können wir Sie unterstützen?

Gerne beraten wir Sie oder erstellen Ihnen ein unverbindliches Angebot. Bitte füllen Sie dazu dieses Kontaktformular vollständig aus. Wir melden uns schnellstmöglich bei Ihnen zurück. Falls Sie bereits einen Terminwunsch für ein Beratungssgespräch (persönlich oder telefonisch) haben, können Sie uns diesen gerne direkt mitteilen. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören.

Roy Sämerow Geschäftsführer alle freiheit

Roy Sämerow

Geschäftsführer

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